Die Freude an Gott ist unsere Kraft - Thema der Feier und Lebensmotto der Jubilarinnen
70, 65 und 60 Jahre dienen die Schwestern bereits der Gemeinschaft der Dillinger Franziskanerinnen
- Reihe von links nach rechts Sr. Ermelinde Brandl, Sr. Lamberta Meyer, Sr. Liebwerta Maier, Sr. Gundeline Wittmann
- Reihe von links nach rechts Generalrätin und Ordensreferentin Sr. Bernadette Gevich, Provinzoberin Sr. Gerda Friedel, Sr. Algina Hollweck, Sr. Kunolda Kotzbauer, Konventoberin Sr. Regitta Michel, Stellvertretende Gesamtleitung Ruth Krieger, Fr. Josefine Kreuzer;
- Reihe von links nach rechts Gesamtleiter Andreas Fersch, Kaplan P. Sunil Ekka, Direktor Rainer Remmele, Pfr. Gerhard Ehrl
Jubiläumsfest in Lauterhofen
Sechs Schwestern vom Konvent in Lauterhofen bei Regens Wagner feierten am 08.09.2020 Jubiläum. Vor 70, 65 und 60 Jahren gaben sie ihr JA, Gott und den Menschen in der Gemeinschaft der Dillinger Franziskanerinnen zu dienen. Aufgrund der Corona-Situation wurde dieses Professjubiläum nur im Kreis der klösterlichen Familie ohne Festgäste gefeiert. Im Mittelpunkt des Tages stand ein feierlicher Gottesdienst mit dem Direktor der Regens-Wagner-Stiftungen Rainer Remmele. Er stand unter dem Thema: Die Freude an Gott ist unsere Kraft. Der Ortsgeistliche Pfarrer Gerhard Ehrl und Kaplan P. Sunil Ekka waren Mitzelebranten.
Direktor Remmele ging in seiner Predigt auf das Geschenk der Taufe ein, wo Gott uns seine bedingungslose Liebe zugesagt hat. Aus diesem Geschenk heraus haben die Schwestern trotz Schwierigkeiten und Problemen ihr Leben gewagt und gestaltet. “Wichtig ist dabei, dass wir uns Tag für Tag daran erinnern, dass Gott mit uns ist. Dass er uns begleitet und uns niemals im Stich lässt.„
Nach der Predigt brachten Schwestern als Ausdruck der Freude und des Dankes Gaben zum Altar, die den Lebensweg und den Einsatz der Schwestern symbolisierten.
Sr. Kunolda dankte für 70 Ordensjahre.
Sie arbeitete von 1955 bis 1991 mit Freude und großem Einsatz in Zell bei mehrfachbehinderten Kindern. Danach kam die Anfrage zu einer neuen Aufgabe bei erwachsenen Männern mit Beschäftigung im Garten in Erlkam bei München. Rasch fasste sie Fuß im Neuland und ist heute noch sehr dankbar für die zurückliegenden Jahre von 1991 bis 2000.
Nach dem Ausscheiden aus dem Betreuungsdienst war sie weiter im Garten und Gästebereich tätig. Seit 2017 ist Sr. Kunolda, geboren in Trautmannshofen, hier in Lauterhofen. In kleinem Umfang sorgt sie für Blumen, Pflanzen und auf dem Balkon gedeihen unter ihrer Pflege Tomaten, die alle genießen.
Als Symbol für ihr Leben in der Betreuung spricht ein Foto mit der Männergruppe in Erlkam und leckere Tomaten.
Sr. Lamberta darf bereits auf 65 Ordensjahre zurückschauen.
In Holnstein geboren, arbeitete sie nach dem Noviziat von 1955 bis 1987 im Bereich der Landwirtschaft in Zell. Wie ein guter Hirte sorgte sie für ihre Schweine, nichts war ihr zu viel bei Tag und Nacht. Nach dem Abbau der Landwirtschaft 1987 fand sie in der Gemüseküche ein neues Tätigungsfeld und diente mit franziskanischer Freude den Menschen. Aufgrund gesundheitlicher Beschwerden kam sie 2002 nach Lauterhofen. Hier pflegt sie Kontakt zu Mitschwestern, Verwandten und Bekannten. Das Schreiben von Briefen wurde ein kostbarer Schatz und wird von den Briefempfängern geschätzt. Zur Ehre Gottes ist das franziskanische Stundenbuch ihr ständiger Begleiter. Symbolisch passend zu Sr. Lamberta ist Briefpapier und unser Christuslob.
Die nun folgenden Jubilarinnen danken für 60 Ordenjahre:
Sr. Algina, in Ammelhofen geboren, führte der Weg 43 Jahre in die Landwirtschaft nach Burgkunstadt. Sie versorgte die Tiere im Schweinestall und betreute Frauen mit Behinderung, die in Stall und Feld mitarbeiteten. Einmal im Monat half sie beim Schlachten von Rindern und Schweinen. Mit einem Kleinbus übernahm Sr. Algina wichtige Fahrdienste. 2003 kam die Versetzung nach Lauterhofen. Anfangs unterstützte sie bei notwendigen Fahrten und half im Bereich des Gartens. Sie ist gerne in der Gemeinschaft, sieht im Gebet ein wichtiges Apostolat und geht in Treue und Stille ihren Weg.
Ein Ährenstrauß erinnert an die langjährige Landwirtschaftstätigkeit mit den vielen Erntedankfesten, nicht zuletzt an den Erntedank ihres Lebens.
Sr. Gundeline erblickte in Pfeffertshofen das Licht der Welt. Sie diente als Köchin in Burgkunstadt von 1960 bis 1975, in Holzhausen von 1975 bis 1991 und in Erlkam von 1991 bis 2013. In Geduld und Gelassenheit war sie einfach da für alle Dienste, die in der Küche anfielen. Diese Grundhaltung strahlt sie auch heute aus. Sie freut sich an den kleinen Dingen, die der Tag schenkt und genießt hier den wohl verdienten Ruhestand.
Typisch für sie als Köchin ist ein Kochlöffel und dazu eine Tageszeitung, denn sie ist sehr interessiert am Zeitgeschehen.
Sr. Ermelinde, ausgebildet als Fachlehrerin wirkte nach dem Ordenseintritt 1960 in vielfältigen Aufgaben in Burkunstadt zunächst an der Sonderschule, dann als Oberin des Schwesternkonvents und in der Leitung der Einrichtung. Mit Erfahrung und Weitblick stellte sie dort die Weichen für die Zukunft. Diesen kostbaren Erfahrungsschatz entwickelte sie 12 Jahre weiter in der Verantwortung der Aufgabe als Provinzoberin von 1985 bis 1997. Federführend wirkte sie bei der Planung des Provinzhauses mit, das für viele Schwestern zu einer zweiten Heimat wurde. Danach übernahm sie 5 Jahre die Verantwortung als Stellvertretende Gesamtleitung in Burgkunstadt und bis 2016 den Dienst der Oberin. Geboren in Reitelshofen ist sie nun in Lauterhofen ganz in Heimatnähe und darf hier ihren Lebensabend verbringen. Durch Sr. Ermelinde wurden viele Türen für die Zukunft geöffnet. Als Symbol dafür steht ein Schlüssel.
Sr. Liebwerta, in Ramertshofen geboren, kam nach Dillingen zur Ausbildung. Sie erlernte den Beruf der Paramentenstickerin und arbeitete 40 Jahre in der Paramentenstickerei. Mit künstlerischem Geschick legte sie 1978 die Meisterprüfung ab. In der Übernahme der Sticksaalleitung stellte sie sich mit Verantwortung und Pflichtbewusstsein den Herausforderungen dieser Aufgabe. Aus gesundheitlichen Gründen kam sie 2018 nach Lauterhofen und genießt hier vor allem das gesunde Klima. Sie teilt gerne das Leben in Gemeinschaft mit den Mitschwestern in Bethanien und freut sich an gemeinsamen Festen und Feiern.
Ein gesticktes Bild, das sie anfertigte, ist typisch für ihre langjährige Tätigkeit.
Nach dem Gottesdienst gab es ein festliches Mittagsmahl. Nachmittags fanden sich alle zu einer Dankvesper in der Heimkirche ein. In geselliger Runde bei Kaffee und Kuchen und einer Brotzeit endete der Festtag.
(Text Sr. M. Regitta Michel)